Mein erster Flug ins Ausland mit Flugplan. Funken in engländerisch.
Meine Flugplanung war entsprechend: Aufwändig.
Mein Weib Cornelia äusserte prompt Zweifel, ob ich denn überhaupt in der Lage wäre, so früh zu fliegen. Ph ! Weiber eben...
Also früh morgens, 0700 aufstehen, duschen, Frühstück, ab zum Flugplatz.
0730 UTC dröhnen die Motoren... Der der Fasci und die Winde der Segelflieger.
Start Schwalmstadt Segelfluggelände. Wetter: Sonne, Sicht von Pol zu Pol.
Hinter der Röhn, Richtung Südosten.
Erste Ausläufer vom Bayrischen Wald kommen in Sicht
Irgendwo bei Bamberg wurde es dan muffig.
Bei Annäherung an die Grenze bei Mount Lusen, schien es mir angeraten, trotz def. Höhenencoder über die Wolken zu gehen. München Information
war, genau wie zum Flug nach Weiden, wieder nicht zu hören.
Da hinten schien zwar die Sonne, aber der Trüg scheint
Die Grenze in Sicht
Da! Geschafft. Die Tschechei, neudeutsch: Tschechien.
Denkste ! In dieser Richtung, halbrechts, liegt Budweis.
Nachdem wir vor der Grenze, wegen der Berge etwas nach Süden ausgewichen waren, flog ich nunmehr nach Nordosten, um dieses Wetter zu umgehen.
Aber die Suppe wurde dichter. Grade so am Rand lang.
Neeee, so richtig lustig ist das nicht, zumal dann auch noch der Regen hinten in die Kabine reinlief.
Dann, 1 Minute später, es wird klar.
Budweis-Planá im Queranflug auf die 27.
Final. Ähhhh, links? Rechts?
Naja, die Militärs mit ihren ewigen Übertreibungen. Die starten ja zu Zweit nebeneinander, weil sie es immer so eilig haben.
Ein Fasci-Treffen sollte es sein !
Was haben wir denn da ? Sieht aus wie ein Kampfhund, der fliegen kann.
Davon waren 2 Stück aus Bayern mit französischer Zulassung da.
Anfangs war so wenig Volk da, dass Sedladcek Lustflüge (im doppelten Sinn) gemacht hat.
Da sitzen Tschechen herum, die mit allen möglichen UL gekommen sind. Keiner redet mit keinem. An den Maschinen arbeiten rund 10 - 12 Männer.
Ich hatte einen Termin und für mich waren zeitweise 4 ! Mann reserviert.
Freitagnachmittag, ein paar Tschechenfascis haben sich für kleinere Reparaturen eingefunden. Dennoch, keine Kontakte zu denen.
Blick vom Bunker auf die Fascis.
Ein erstes Kräftemessen der Deutschen mit den Tschechen bahnt sich an:
Zwei Fascies, eine deutsche und eine tschechische, werden auf die Startlinie gestellt, Monteure richten die letzten Handgriffe, das Rennen kann beginnen.
Äusserst gespannte Erwartung ? Neee. Komisch, kein Mensch kuckt da hin. Es findet gar kein Fasci-Rennen statt. Och Mööönsch...
Naja, sah aber doch von oben ganz so aus, oder?
Am Samstag nervöses Gefrage der Sedlacek-Leute: Kommen noch Fascis?
Ja, sie kamen. 5 - 7 tschechische D4BK und dann ein ganzer Schwung Fascis aus Deutschland. Rotten und Schwarmweise fielen sie ein.
Eine beeindruckende Linie.
Früher, wenn der Käfer einen anderen Blinker oder einen Hupring bekam, gab das eine Schlagzeile in der BILD-Zeitung. "Was ist unter dem Bürzel ?"
Bei UL-JIH geht das gemächtlicher:
"Wirre brobirre Raddappdeckunge. Fasci wirrd wäggen bessere Luft ville bessere fliegänn."
Soll ca. 80/90 € + MwSt (19 %) für beide Räder kosten.
Sieht jedenfalls schnittig aus.
Das Wetter war auch zum Reinbeissen !
Wer war denn alles so da?
Ulis Frau mit Uli und Brenks Norbert. Die Suppe war ziemlich früh alle, was aber keinen Verlust darstellte. Britta fand das allerdings nicht so doll.
René mit ääähhh ??, irgendwo aus dem württembergischen Raum ?
Entschuldige Kamerad, ich hätte Dich nach dem Namen fragen sollen, bezw. zuhören sollen, als Du ihn mir gesagt hast.
Es gab wenig zu essen, dafür kaum was zu trinken. Die deutsche Meute steht vor leeren Trögen.
Irgendwann gabs dann doch wieder was.
Uli, Dominik (FlyingArt) und René Mogas.
Die Frauen waren ganz lustig beieinander.
Der Abend kommt, Cornelia geht. Der (die) Letzte macht den Flugplatz zu.
Jetzt erstmal schnell in das Luxushotel:
Einchecken.
v.l.n.r.: Werners (RenaPlan) Cornelia, Uli, der um die Ecke linst, Ulis Frau, dä Norbert (Brenk) von Bonn-Hangelar und Britta, die Gattin von Hartmut, (HH) dem Unerschütterlichen.
Die Zimmer strahlten den Charme einer Kaserne aus dem Mittelalter aus.
Dennoch sauber und sehr gute Matratzen.
Und überall lag weiße Schokolade herum. Im Schrank und auf den Ablagen. Fand ich ja aufmerksam.
Sie schmeckte wie Seife, ja, und tatsächlich: Es war Seife!!!
Aber das Frühstück war sehr gut.
Der Mann am Computer war gleichzeitig Portier, Putze, Kaffekocher und Kellner. Ausserdem hat er noch die Rechnung geschrieben. Und das, obwohl er kein Wort deutsch, englisch, spanisch, französisch und suaheli sprach.
Um evtl. Nachfragen der Rheinländer zuvor zu kommen: Nä, kölsch konnte er auch nicht.
Nach kurzem Aufbereiten der Kadaver war ein abendliches Treffen in der Innenstadt von Budweis angesagt.
Da es da nur ein gescheites Restaurant gibt, besuchte man eben dieses, genau wie vor einem Jahr.
Auf die Party am Flugplatz hatte keiner Lust. (So wie das am nächsten Morgen aussah, kann ich diese Abneigung verstehen.) Soll bis 2:00 Uhr früh gedauert haben. 6 Mann Kapelle, Bandleader: Jaroslav Sedlacek.
Wir also, ganz vornehm ins Restaurant: Man vergleiche das Jahr 2006.
Eigentlich braucht es gar keine Fotos.
v.l.n.r.: Kellnerin
Cornelia, Werner, Hartmut.
Werner, Hartmut und Hans Kühn.
Sonntagmorgen:
René und Dominik und die Würrtemberger sind schon Samstag abgeflogen, während wir eine interessante Werksbesichtigung gemacht haben.
Da habe ich keine gescheiten Fotos von.
Allerdings, die Rheinländer wurden jetzt hibbelig. Das Wetter im Westen sollte zum Nachmittag schlechter werden. Hartmut nahm seinen C-Rohr-Schlauch mit Schüttelkugel und betankte seine Fasci, nachdem endlich der versprochene Sprit geholt worden war. Nicht im angekündigten 200 L Faß sondern in 20- und 30 Liter Kanistern.
Da musste man auch nochmal fahren. Und sowas dauert eben.
Flugpläne wurde verschoben.
Britta haut sich ein Riesenkissen in den Rücken und macht sich fertig zum Flug.
Die erste Rotte, Britta und Hartmut mit seinem Flymap, (ja Flymap, Flymap, Flymap heißt das Ding. Ich schäme mich, weil ich zweimal Fymap geschrieben habe !!!)
Also diese Besatzung und Norbert flogen in sehr schöner Formation in Richtung Westen.
Uli samt Weib und Hans Kühn tankten ebenfalls. Sie hatten mehr Zeit, aber wegen der Tankerei wurde es dann langsam auch eng.
Plötzlich war alles öd und leer und ich schaute blöd umh...ähhh.... den Fascis hinterher.
Wir mussten ja noch warten wegen diverser Arbeiten, die in Kaplice gemacht werden sollten.
Aber, wie wir hörten, sollte ja noch der bekannte und geehrte Herr Klaus Pöllmann kommen.
Und so warteten wir Stunde um Stunde, statt mit dem von Herrn Leroch beschafften Auto die Gegend zu erkunden.
Meine Frau unterhielt die Tschechen solang mit der Gitarre oder wie das Ding hier heißt..
Am Funk meldet sich eine Delta Maik Windel Weiche Demut. ???
Was ist denn das???
Dann ein Geräusch. Ein Flugzeug. Ein Rotax. Ne, ein Flugzeug kann das nicht sein. Es fliegt zwar, aber ein Flugzeug? Nie und nimmer !
Der eigentliche Skandal war aber, wer da drin saß !!
In demütiger Haltung, auf die Erlaubnis zum Betreten des Fasci-geheiligten Bodens wartend: Unser Klaus Pöllmann ! In einere Tseh Teh !!
Ich nehme an, aus alter Vebundenheit, hat Miroslav Hans eine Sondergenehmigung erwirkt, jedenfalls durfte Klaus aussteigen.
Die Anspannung steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
Gramgebeugt tritt er vor Miroslav hin, der ihm zögernd die Hand gibt.
Die Schande ist einfach zu groß ! Klaus in so einer Maschine. Pöllmann tut mir irgendwie auch ein bisschen leid, aber...
Wie kam es denn überhaupt dazu?
Da ein Charterer seine Fasci geschrotet hatte, wollte er über die weiteren Maßnahmen mit Sedlacek sprechen.
Vorsichtig wie er ist, wusste er um das Problem mit der Tseh Teh.
Sparsam wir er auch ist, hat er einem Flugschüler mit dem Programmpunkt "Auslandsflug" beglückt und war so ja nur mittelbar an diesem Sakrileg beteiligt, sozusagen nur Mitflieger.
Das war wohl auch der Grund, warum man ihn nicht gleich eingesperrt hat.
Da Sonntags eh nix gearbeitet wurde, keine deutschen Fascianer mehr da waren, erweiterte Klaus die Flugschülerausbildung
gleich um den Punkt "kulturelles", indem er unsere Einladung annahm, gemeinsam nach Krumau zu fahren. Das war ein schöner Ausflug. Jeder der eine schöne alte Stadt sehen möchte, sollte sich Krumlov (tschechisch) ansehen.
Alles geht einmal zu Ende, so auch dieser Ausflug.
Zurück nach Budweis, Klaus und sein Schüler hüpfen sichtlich erleichtert in dieses, also diese, ähhh. na, also sie haben sich dann auf dem Luftweg entfernt.
Dienstagmorgen wurde unsere Fasci zusammen gesetzt und zum Flugplatz gebracht.
Hochinteressanter Checkflug mit dem General, der sich lässig mit: "I'm George" vorstellte. Dann hat er mit mir ein paar Kürvchen von der feinsten Art geflogen.
Er hat ca. 2.000 Std. auf diversen Jets, darunter MIG 21, 23. usw.
Auf meine Frage, welche Maschine unter den Jets denn wohl der Fasci am nächsten käme, grinste er und sagte:
"Keine, die Fasci ist die Beste!" Der Mann hat Ahnung !!
Ja, dann gab es noch den Heimflug, aber das ist eine ganz andere Geschichte.