Hallo Gemeinde,
ich habe mit Cornelia eine Geschichte erlebt, die ich gern hier berichten möchte.
Wir sind mit Hartmut (HH) u. Britta in Langeoog verabredet. Tannkosh war ja am absaufen.
Samstagmorgens gg. 10:30 ging es los, Richtung Langeoog.
Alle Systeme sind endlich perfekt, alle Reparaturen, wie Magnetschalterkabelbruch, Kabelbruch im Strobessystem, Fahrwerksverriegelung, Haubenverriegellung und lauter so kleine Dinge, die eine Fasci befallen können, wenn sie lange nicht geflogen worden ist, waren endlich behoben. Das Garmin ist neu eingebaut, somit alles super.
Bei Diepholz sage ich noch zu Cornelia: "Einer meiner schönsten Flüge: Alles bestens: Wetter gut, Speed gut, Technik gut."
10 Km hinter Diepholz, 8.500 Feet: Brrrrrt, brrrrrt. Leistungsabfall.
Magnete gecheckt, Unwuchtcheck, wird nicht besser.
Also an FIS: Tschüss, wir haben ein Problem - und direkte Landung in Diepholz.
Keiner kann dort sagen, was da Sache ist. Unrunder Lauf, Vibrationen, aber nicht immer.
Startversuch nach Motorcheck: Abbruch wg. Vibrationen kurz vorm Abheben.
Jetzt versuchen wir einen sachkundigen Fachmann heran zu bekommen. Fehlanzeige, Fehlanzeige, Fehlanzeige.
Mit Hartmut telefoniert, der samt Britta auf uns in Langeoog wartete. Er kommt mit Britta nach Diepholz. Check aller Systeme.
Nix. 2 Starts gemacht, scheinbar alles ok.
Also, dann eben wieder nach Hause. Hartmut und Britta sind schon weg. Auch von der Diepholz-Info-Frequenz.
Ich lasse den Motor an, oh weh. Das hört sich schlimm an.
Boris Scharfenbaum ist zwar in der Nähe, aber nicht greifbar. Er versucht sich an einer Ferndiagnose. Aber klar ist, so geht das nicht.
Wir haben dann die Maschine mit Hilfe der sehr freundlichen Diepholzer Flieger dort untergestellt.
Dann einen langjährigen Freund in Osnabrück angerufen, der uns auch sofort geholt hat. (Alter Fernaufklärer, 86 J. alt, aber topfit.)
Gg. 22:00 Uhr geht das Telefon, Hartmut ist dran: Macht eine messerscharfe Analyse vom Problem, schlägt vor, mit seinem super-ausgerüsteten, extra für seine Fasci gebauten Hänger von Grefrath !! nach Diepholz zu kommen, unsere Fasci zu zerlegen, und per Hänger nach Ganderkesee zu einem dortigen Fachmann ( Robert Heilig) für Rotax-Motoren zu bringen.
Ich war so baff, dass ich garnicht wusste was ich sagen sollte.
Aber Hartmut hatte das wirklich ernst gemeint und Britta redete mir aus dem Hintergrund zu, ich solle das Angebot ruhig annehmen.
Was blieb mir übrig, rumbastel lassen wollte ich nicht, also sagte ich dankbar zu.
Sonntagmittag holten uns die Beiden bei Osnabrück an der Raststätte ab und wir fuhren nach Diepholz. Dort wurde die Fasci abgerüstet, ruck-zuck in diesen Super-Sonder-Spezial-Anhänger reingezogen, alles per Hydraulik, vom Allerfeinsten, und schon waren wir nach Ganderkesee unterwegs.
Was B. Scharfenbaum nicht gesagt hatte, der in Ganderkesee einen Lehrgang eben bei diesem Motorenspezi Heilig machte, war, dass in Ganderkesee ein Flugtag ist und die ganze Gegend proppenvoll mit Zuschauern war, natürlich bei bestem Wetter.
Aber wir fanden Herrn Heilig, dessen Halle und im Handumdrehen war die Fasci verstaut und dann konnte ich die beiden wenigstens zu einem anständigen Abendessen einladen. Das haben wir dann richtig genossen und auch Britta, die wegen Wetter und Hunger und Anstrengung ein bißchen abgespannt war, kam wieder auf Touren.
Inzwischen war auch Michael, mein Haltergenosse, ziemlich stinkig aus Schwalmstadt angebraust gekommen.
Er war mit dem Auto in Tannkosh gewesen, wo seiner Meinung nicht allzuviel los war und zudem war er erst Nachts gegen 3:00 Uhr in's Bett gekommen. Klar, dass der rechtschaffend müde war.
Aber als die Fasci versorgt und die Rückfahrt angetreten war, taute er auch wieder auf.
Hartmut und Britta habe ich gg. 23:30 Uhr auf dem Handy angerufen. Sie waren noch 25 Km von Grefrath entfernt und hatten noch eine Weile Fahrt vor sich. Dennoch waren Beide gut gelaunt.
Ich schreibe das alles, weil es nicht selbstverständlich ist, so spontan, so gründlich und aufwändig zu helfen, wie diese beiden Fliegerkameraden das hier getan haben.
Hartmut und Britta, ein dreifach Hoch auf Eure Gesinnung. Vielen Dank und herzliche Grüße nochmal an dieser Stelle.