Fascination vs Shark
Verfasst: 06.06.2017 13:14
Ich hatte das Vergnügen, am WE mit einer Shark zu fliegen (mit Rotax 912S).
Vorweg: bei 29°C und guter Feuchte war die Dichtehöhe schon deutlich über Standard und damit keine Rekordwerte zu erwarten. Nachdem ich aber selbst mit der Fasci unterwegs war, konnte ich die Settings sofort verifizieren: 26 Inch, 4900 Upm (das ist so mein persönliches Standardsetting im Cruise) Shark: IAS 235 kmh - Fasci: 230 kmh.
Durch kurzes andrücken die Shark auf 270 kmh beschleunigt und versucht mit 26/5200 zu halten... keine Chance! Erst bei fast Vollgas mit 27.3/5300 bleibt die Nadel bei um die 260 stehen - Fasci im Grunde gleich. Die Luft war schon auch etwas bockig deswegen die Werte jetzt nicht auf Goldwaage legen aber die von mir vermutete bessere Beschleunigung und vor allem höhere Geschwindigkeiten waren definitiv nicht mit einem Setting <85% zu erfliegen. Und wer will schon die ganze Zeit seinen Motor und Geldbeutel mit hoher Drehzahl malträtieren?
Der Fairnesshalber: an der von mir geflogene Shark waren keine Abdeckung für die Fahrwerksschächte montiert - hat meine Fasci aber auch nicht!
Interessantes Detail: die Shark hat wie die Fasci einen Prop von Neuform.
Deswegen ist die Shark aber sicher kein Aufschneider, im Gegenteil! Dank des Side-Stick rechts und Trottle links fühlt sich der Fasci-Pilot sofort wohl und lässt die wirklich tollen Flugeigenschaften richtig auskosten: die Drehrate um die Längsachse ist durch die kurzen Flächen sehr agil, trotzdem hält sie sauber die Fluglage auch mit Hands-off; die Steuerung spricht blitzsauber an, das Querruder kann durch Rückstellfedern dem persönlichen Druckpunktgusto angepasst werden.
Im Stall keine Zicken: der Flieger nimmt brav die Nase runter und recoverd sich fast selbstständig, auch beim Überziehen im Kurvenflug mit hoch gezogener Nase kein abruptes umschlagen.
Die elektrischen Landeklappen (Stufe 1 ab 120 km/h) sind voll ausgefahren mehr ein Bremsfallschirm: extremst wirksam! Hohe Anflüge gehen dann runter wie im Fahrstuhl, nach kurzem Flar aufsetzen auf der Schwelle und der Flieger stand nach 150m (mit ein bisserl Hilfe der Beringer-Bremsen…). Natürlich kein Manöver für den normalen Anflug und -Pisten aber wers mal braucht… Angenehm dabei: der Schwerpunkt bleibt durch eine gekoppelte Trimmung fast neutral.
Verstellmechanik (Neuform) und -elektrik (Flybox PR1) der Constant-Speed-Propellerregelung funktioniert super exakt so wie es sein soll. Auch sonst gibt es im gut designtem Cockpit keine Fragezeichen zur Bedienung. Im großen Dynon-SkyView HDX-Fernseher sind alle Flug- und Motorparameter des Fliegers abrufbar. Öl- und Zylinderkopftemperatur verdienen dabei besondere Beachtung: sie zeigten nach der Landung, dass die Abkühlung bei diesen Außentemps aufgrund der engen Cowling schon seine Zeit dauert.
Der Crew geht’s derweil saugut: die Haube kann im Standlauf offen bleiben und macht so den Propeller zum Frischluftventilator.
Logisch, die Bauausführung ist Up-to-date mit super sauberen Finish - bei TE 150 aufwärts darf man das aber auch erwarten. Auch viele kleine praktische Detaillösungen freuen den Piloten und das Auge. Ich konnte jedenfalls in der Kürze keine "Baustelle" finden, wie man sie leider nur zu oft selbst in dieser Preiskategorie mitzahlen muss. Das Leergewicht soll 330 kg betragen was bei Einziehfahrwerk und Verstellprop schon eine Ansage wäre… Nicht zu vergessen die Festigkeitswerte, die die Fahrtmessermarkierungen widerspiegeln: Vno 250 kmh, Vne 330 kmh
Ach ja, die Fighter-Sitzposition hintereinander hat ja mächtig ramp-appeal aber ist gefühlt auch irgendwie eng. Ich neigte z.B. dazu, etwas Halssteif im Cockpit zu sitzen. Die Panoramasicht ist natürlich phänomenal - für den der vorne sitzen darf.
Zusammenfassend ein wirklich toller Flieger, der state of the art den aktuellen Flugzeugleichtbau repräsentiert. Ernüchternd die Flugleistungen, von denen ich mir wirklich viel mehr erwartet hätte und vor der sich definitiv keine sauber geflogene Fasci zu verstecken braucht. Last but not least: der Stauraum reicht bestenfalls für eine kleine und gut knautschbare Segeltuchtasche.
Kurzfazit: geiler Flieger aber die Flugleistung ist bei weitem nicht dort, was man so hört.Vorweg: bei 29°C und guter Feuchte war die Dichtehöhe schon deutlich über Standard und damit keine Rekordwerte zu erwarten. Nachdem ich aber selbst mit der Fasci unterwegs war, konnte ich die Settings sofort verifizieren: 26 Inch, 4900 Upm (das ist so mein persönliches Standardsetting im Cruise) Shark: IAS 235 kmh - Fasci: 230 kmh.
Durch kurzes andrücken die Shark auf 270 kmh beschleunigt und versucht mit 26/5200 zu halten... keine Chance! Erst bei fast Vollgas mit 27.3/5300 bleibt die Nadel bei um die 260 stehen - Fasci im Grunde gleich. Die Luft war schon auch etwas bockig deswegen die Werte jetzt nicht auf Goldwaage legen aber die von mir vermutete bessere Beschleunigung und vor allem höhere Geschwindigkeiten waren definitiv nicht mit einem Setting <85% zu erfliegen. Und wer will schon die ganze Zeit seinen Motor und Geldbeutel mit hoher Drehzahl malträtieren?
Der Fairnesshalber: an der von mir geflogene Shark waren keine Abdeckung für die Fahrwerksschächte montiert - hat meine Fasci aber auch nicht!
Interessantes Detail: die Shark hat wie die Fasci einen Prop von Neuform.
Deswegen ist die Shark aber sicher kein Aufschneider, im Gegenteil! Dank des Side-Stick rechts und Trottle links fühlt sich der Fasci-Pilot sofort wohl und lässt die wirklich tollen Flugeigenschaften richtig auskosten: die Drehrate um die Längsachse ist durch die kurzen Flächen sehr agil, trotzdem hält sie sauber die Fluglage auch mit Hands-off; die Steuerung spricht blitzsauber an, das Querruder kann durch Rückstellfedern dem persönlichen Druckpunktgusto angepasst werden.
Im Stall keine Zicken: der Flieger nimmt brav die Nase runter und recoverd sich fast selbstständig, auch beim Überziehen im Kurvenflug mit hoch gezogener Nase kein abruptes umschlagen.
Die elektrischen Landeklappen (Stufe 1 ab 120 km/h) sind voll ausgefahren mehr ein Bremsfallschirm: extremst wirksam! Hohe Anflüge gehen dann runter wie im Fahrstuhl, nach kurzem Flar aufsetzen auf der Schwelle und der Flieger stand nach 150m (mit ein bisserl Hilfe der Beringer-Bremsen…). Natürlich kein Manöver für den normalen Anflug und -Pisten aber wers mal braucht… Angenehm dabei: der Schwerpunkt bleibt durch eine gekoppelte Trimmung fast neutral.
Verstellmechanik (Neuform) und -elektrik (Flybox PR1) der Constant-Speed-Propellerregelung funktioniert super exakt so wie es sein soll. Auch sonst gibt es im gut designtem Cockpit keine Fragezeichen zur Bedienung. Im großen Dynon-SkyView HDX-Fernseher sind alle Flug- und Motorparameter des Fliegers abrufbar. Öl- und Zylinderkopftemperatur verdienen dabei besondere Beachtung: sie zeigten nach der Landung, dass die Abkühlung bei diesen Außentemps aufgrund der engen Cowling schon seine Zeit dauert.
Der Crew geht’s derweil saugut: die Haube kann im Standlauf offen bleiben und macht so den Propeller zum Frischluftventilator.
Logisch, die Bauausführung ist Up-to-date mit super sauberen Finish - bei TE 150 aufwärts darf man das aber auch erwarten. Auch viele kleine praktische Detaillösungen freuen den Piloten und das Auge. Ich konnte jedenfalls in der Kürze keine "Baustelle" finden, wie man sie leider nur zu oft selbst in dieser Preiskategorie mitzahlen muss. Das Leergewicht soll 330 kg betragen was bei Einziehfahrwerk und Verstellprop schon eine Ansage wäre… Nicht zu vergessen die Festigkeitswerte, die die Fahrtmessermarkierungen widerspiegeln: Vno 250 kmh, Vne 330 kmh
Ach ja, die Fighter-Sitzposition hintereinander hat ja mächtig ramp-appeal aber ist gefühlt auch irgendwie eng. Ich neigte z.B. dazu, etwas Halssteif im Cockpit zu sitzen. Die Panoramasicht ist natürlich phänomenal - für den der vorne sitzen darf.
Zusammenfassend ein wirklich toller Flieger, der state of the art den aktuellen Flugzeugleichtbau repräsentiert. Ernüchternd die Flugleistungen, von denen ich mir wirklich viel mehr erwartet hätte und vor der sich definitiv keine sauber geflogene Fasci zu verstecken braucht. Last but not least: der Stauraum reicht bestenfalls für eine kleine und gut knautschbare Segeltuchtasche.